Gelingende Integration von Anfang an
1 Sep
Flüchtlingsfonds der Evangelischen Landeskirche fördert Ferienprogramm für junge Flüchtlinge
Das Ferienprogramm des Oberlin e.V., einem diakonischen Träger der Jugendhilfe in Ulm, unterstützt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei der Alltagsorientierung und Vorbereitung auf Schule und Ausbildung. Gemeinsam mit der Ulmer Prälatin Gabriele Wulz überreichte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, einen Scheck über die Höchstfördersumme von 2.000 Euro aus dem Fonds für Flüchtlingsprojekte der Evangelischen Landeskirche. Kaufmann forderte zum Ausbildungsbeginn am 1. September einen Anspruch auf Beschäftigungserlaubnis zur Berufsausbildung für Flüchtlinge.
Besonders für junge Geflüchtete, die während des laufenden Schuljahres nicht mehr in den Klassenverband aufgenommen werden oder in den Ferien ankommen, ist das Projekte INDALO eine wichtige Anlaufstelle. Das Angebot der Begegnungsstätte mit seinem Ferienprogramm bietet Tagesstruktur, Sprachtraining und lebenspraktische Hilfe beim Zurechtfinden in Deutschland. „Ich erlebe hier hochmotivierte und lernwillige junge Menschen, die sich wenige Wochen nach ihrer Ankunft bereits auf deutsch verständigen können.“, zeigte sich Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, nach der Vorstellungsrunde beeindruckt.
Kaufmann kritisiert die unterschiedliche Entscheidungspraxis und fordert Nachbesserungen beim Integrationsgesetz. Die Erfahrung, dass Beschäftigungserlaubnisse zur Ausbildung von Ausländerbehörden verweigert werden, behindere die Integration und führe zu Frust auf Seiten der Flüchtlinge wie der Betriebe. Auch viele Ehrenamtliche seien enttäuscht, wenn ihr Engagement, jungen Geflüchteten zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen, durch die Behörden konterkariert würde. Die Ulmer Prälatin Wulz betonte im Gespräch, wie wichtig es sei, dass junge Geflüchtete eine Perspektive in Deutschland erhalten: „Spracherwerb und Bildung sind die Schlüssel für eine Integration. Dafür müssen wir sorgen.“
Das Land Baden-Württemberg hatte Anfang August mit halbjähriger Verspätung „Informationen zur jugendhilfe- und ausländerrechtlichen Behandlung“ junger Flüchtlinge herausgegeben. Darin wird zwar der besondere Schutz von unbegleiteten Minderjährigen und jungen Flüchtlingen betont, jedoch eine klare Bleibeperspektive für junge Flüchtlinge, auch wenn sie sich in Betreuung und Ausbildung befinden, vermieden.
Teilhabe und Orientierung an den Ressourcen der Flüchtlinge stehen im Vordergrund des Fonds „Kleinprojekte mit und für Flüchtlinge“. Er wurde 2014 von der Evangelischen Landessynode beschlossen und hat eine Laufzeit bis 2020. Von den 655.000 Euro wurden bisher rund 350.000 Euro ausgeschüttet. Der Fonds ist ein Baustein im Gesamtkonzept der Flüchtlingshilfe von Landeskirche und Diakonie.
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
Heilbronner Straße 180
70191 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 1656-0
Telefax: +49 (711) 1656-277
http://www.diakonie-wuerttemberg.de
Dateianlagen:
Weiterführende Links
- Originalmeldung von Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
- Alle Meldungen von Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.