Arbeit mit jungen Flüchtlingen erfordert besondere Fachkompetenz
28 Okt
Fachkräfte haben nach Weiterbildung Zertifikate bekommen
„Wir haben als evangelische Christen eine besondere Verantwortung für Kinder und Jugendliche, die um ihre Leben fürchten mussten und aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Ihnen wollen wir uns mit besonderer Fürsorge annehmen und alle Möglichkeiten für eine gelingende Integration ausschöpfen.“ Das sagte Eva-Maria Armbruster, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg, bei einem Austausch über die Integration junger Flüchtlinge und Perspektiven für junge Zugewanderte in Esslingen. Bei der Veranstaltung haben 20 Absolventen der neuen Weiterbildung „Fachkraft für junge Flüchtlinge“ Zertifikate erhalten.
Die Diakonie in Württemberg engagiere sich für rund 1.500 junge Flüchtlinge, unbegleitete Minderjährige und junge Volljährige, sagte Armbruster. „Die Arbeit mit diesen Zielgruppen hat zusätzliche Anforderungen, insbesondere im rechtlichen Bereich, der interkulturellen Kompetenz und in der Traumapädagogik. Deshalb hat die Diakonie in Württemberg die Weiterbildung Fachkraft für Arbeit mit jungen Flüchtlingen und Familien entwickelt.“
Die diakonischen Weiterbildungsträger fobi:aktiv Esslingen und FoBiS – Mutpol, Region Böblingen, führen diese durch. Die zertifizierte Weiterbildung umfasst Grund- und Wahlmodule mit zwölf Seminartagen. Derzeit laufen bzw. sind abgeschlossen sechs Kurse mit insgesamt rund 220 Fachkräften. „Die Nachfrage unserer Weiterbildung ist ungebrochen, wir haben eine Warteliste und werden im Frühjahr zwei neue Kurse anbieten“, sagte Arndt Montag, Vorsitzender von fobi aktiv Esslingen. Bisher kommen die Teilnehmenden aus 31 diakonischen Einrichtungen, rund 10 Prozent aus anderen Wohlfahrtsverbänden. Finanziert wird die Weiterbildung zu 50 Prozent durch einen Flüchtlingsfonds der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Bei der Integration spielen die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe mit ihrer interkulturellen Kompetenz eine herausragende Rolle, sagte Katharina Kiewel, Sozialdezernentin des Landkreises Esslingen, bei der Veranstaltung. „Wir sind der Auffassung, dass die interkulturellen Kompetenzen als eine der Schlüsselqualifikationen der gegenwärtigen Kinder- und Jugendhilfearbeit als Qualitätsstandard berücksichtigt werden sollten.“ Der Großteil der in den Landkreis Esslingen geflüchteten Menschen sei jünger als 25 Jahre. Im Zuge des Familiennachzugs könne der Anteil der Kinder- und Jugendlichen weiter steigen. “Unser Ziel ist es, die neuzugewanderten Kinder und Jugendlichen möglichst lückenfrei in die staatlichen Regelsysteme zu integrieren und die Anschlussfähigkeit in die Gesellschaft im Rahmen der Jugendhilfe zu stärken.“ Um die Integrationskette nahtlos zu schließen, erarbeitet die Landkreisverwaltung einen Integrationsplan.
Die Diakonie Württemberg engagiert sich intensiv für den Schutz, die Versorgung und Integration junger Flüchtlinge. Rund 1 500 junge Flüchtlinge, unbegleitete Minderjährige und junge Volljährige, werden von 45 diakonischen Einrichtungen der Jugendhilfe an über 50 Standorten in 26 Stadt- und Landkreisen untergebracht und betreut. Die Angebote umfassen Plätze zur vorläufigen Inobhutnahme, der Inobhutnahme, Hilfen zur Erziehung und Hilfen für junge Volljährige in Wohngruppen der Heimerziehung, des Betreuten Jugendwohnens, in Jugendwohnheimen, Internaten und Gastfamilien.
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