Dialog, Wahrheit und Mission – Worüber können und sollten Christen mit Muslimen reden?

7 Sep

Pressemeldung der Firma Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V

Voraussetzung jedes Dialogs ist, dass man die wesentlichen Aussagen des eigenen Glaubens kennt und befähigt ist, sie ins Gespräch mit Anhängern anderer Religionen einzubringen. Dazu gehört auch, dass man hinreichend Kenntnisse über die Religion der Gesprächspartner hat. Äußerst fraglich aus christlicher Sicht ist allerdings eine theologische Ausgangsbasis, wonach man mit der Möglichkeit rechnen muss, dass es auch Wahrheitsansprüche in anderen Religionen gibt, die dem christlichen Glauben widersprechen. Anders ausgedrückt hieße das: Geltungsansprüche gelten nur innerhalb einer bestimmten Religion. Man müsse deshalb auf Mission verzichten und die widersprüchlichen Geltungsansprüche möglichst verschweigen, denn die wahre Religion findet sich in keiner der geschichtlich gewordenen Religionen (vgl. G. E. Lessing). Jedes Geltendmachen einer Wahrheit bedrohe angeblich den gesellschaftlichen Frieden. Nur: Selbst zum Dialog mit Christen bereite Vertreter des Islam sind zu einem solchen Verzicht auf den Wahrheitsanspruch des Islam nicht bereit. Und dass dieser Anspruch den gesellschaftlichen Frieden bedrohe, entspricht weder dem Selbstverständnis des Islam noch erst recht nicht dem der Christenheit. Im Gegenteil, die Vertreter des Islam werten dies als Zeichen, dass Christen und Kirchen ihren eigenen Glauben nicht ernst nehmen. Vor diesem Hintergrund sind die folgenden Ausführungen zu sehen.

Mission und Wahrheit

Das Christentum breitete sich in einer religiös pluralistischen Umwelt durch eine Mission aus, die das Evangelium von Jesus Christus als die Wahrheit für alle Menschen bezeugte. Diese Botschaft kann in dem Satz des Apostels Petrus zusammengefasst werden: „Und in keinem anderen (sc. als in Jesus Christus) ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden“ (Apg 4,12; vgl. Joh 14,6 ff.). Hätte man diese Mission nicht gezielt betrieben, sondern wäre davon ausgegangen, dass in der damaligen religiös pluralistischen Welt jeder sich seine eigene Religion wählen soll oder bei seiner angestammten Religion bleiben soll, da ohnehin keine Religion „Wahrheit“ für sich beanspruchen kann oder Gott ja auch schon immer verborgen in diesenReligionen wirkt, so gäbe es heute keine Kirche Jesu Christi in unserem Land. 

Dabei ist zu beachten, dass diese „frohe Botschaft“ als Einladung zum Glauben an Jesus Christus verkündigt wurde, dass sie sich bis ins 4. Jh. nur durch diese Verkündigung und das entsprechende Lebenszeugnis der Christen ausbreitete und dass dies mit Verfolgung und Leiden der Christen, bis hin zum Martyrium, verbunden war. Das unterscheidet die Entstehung der christlichen Kirchen grundsätzlich von der Ausbreitung des Islam, die zwar nicht nur, aber doch auch von allem Anfang an schon bei Mohammed mit Gewalt und Krieg verbunden war. Dies ist nur erklärlich, wenn dahinter ein wesentlich anderes Gottesbild als in der Botschaft Jesu Christi steht. Dass die christliche Kirche, als sie zu politischer Macht gelangte, teils die Ausbreitung des Christentums  mit dem „Schwert“ bejaht und unterstützt hat, steht im Widerspruch zum Evangelium, das allein auf die Überzeugungskraft der Verkündigung und des gelebten Lebens setzt. Man wird auch kaum bestreiten können, dass sich die unterschiedlichen  Entstehungsbedingungen beider Religionen auch heute noch in der unterschiedlichen Einstellung zur Macht und Gewalt widerspiegeln.

Christologie: Überflüssig und schädlich für einen Dialog?

Für den christlichen Glauben ist die Gegenwart Gottes in Jesus Christus, seinem Sohn (Inkarnation), konstitutiv. Jesus ist nicht nur ein Prophet (so der Koran). In ihm ist Gott gegenwärtig. „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30; 14,20). Durch ihn und in ihm allein (Apg 4,12; Gal 2,5) haben wir Zugang zu Gott, unserem „Vater“, dem „guten Hirten“, der sein Leben lässt für die „Schafe“ (Joh 10, 9ff.). Er ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um den Menschen zu dienen, indem er aus Liebe sein eigenes Leben als „Lösegeld“ (Mk 10,45) dahingibt, also stellvertretend für uns unsere Sünde und das Böse auf sich selbst nimmt (vgl. Röm 6,18). Dass Gott in seinem Sohn am Kreuz gegenwärtig und eins mit ihm ist und den Tod durch Menschenhand erleidet, das ist der tiefste Ausdruck der Liebe Gottes, desVaters, zum Menschen. Dabei liegt alles daran, dass Gott selbst im Leiden des Sohnes am Kreuz gegenwärtig ist, Gott also aus Liebe zum Menschen zum Leiden fähig und bereit ist und das Böse und den Tod auf sich nimmt und sie in der Auferweckung überwindet.

Paulus (1.Kor 1,23) sagt, dass diese Botschaft für die gebildeten Griechen eine Dummheit und für die Juden ein Ärgernis ist. Für Muslime ist sie eine Gotteslästerung, denn „Allah“, der „Allmächtige“, kann niemals leiden, auch nicht aus Liebe wie ein „Vater“ und eine „Mutter“. Zwar anerkennt der Koran, dass Jesus ein Prophet ist, doch am Kreuz ist für die Muslime nur scheinbar dieser Prophet, in Wahrheit aber ein anderer Mensch getötet worden. Auch ein Prophet Gottes kann nicht um der Ungerechtigkeit anderer Menschen willen leiden. Das würde auch der Allmacht und Unberührtheit „Allahs“ von allen Leiden widersprechen. Dies ist für den Islam wie gesagt „Gotteslästerung“ und deshalb sollen und müssen nach Ansicht vieler Muslime die Kreuze in deutschen Krankenhäusern (Krankenzimmern, Räumen der Stille) und Schulen entfernt werden. Hier liegt der tiefste und unauflösliche Widerspruch beider Religionen.

 



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