Zuwanderung kann weder die Alterung unserer Gesellschaft stoppen noch den Wohlstand erhöhen

21 Sep

Pressemeldung der Firma Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V

Von Prof. Dr. Herwig Birg

Die Verwendung des Begriffs „Bevölkerungspolitik“ steht in Deutschland zu Recht unter strenger Beobachtung. Umso bemerkenswerter ist, wenn neuerdings eine „Bevölkerungspolitik“ mittels Einwanderungen befürwortet wird. Dabei lehnen die gleichen Leute eine Förderung der Geburten ab, und zwar widersinnigerweise mit dem Argument, daß dies „Bevölkerungspolitik“ sei.

Die Industrie- und Handelskammern fordern die Ausbildung der Flüchtlinge und Asylbewerber, um ihnen die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, statt sie per Gesetz zur Untätigkeit zu zwingen. Dem kann man kaum widersprechen. Selbstverständlich ist auch, daß man hilfsbedürftige Flüchtlinge nicht ihrem Schicksal überläßt. Eine andere Frage ist jedoch, ob Deutschland die demographische Basis seines Wohlstands auf Dauer dadurch aufrecht erhalten kann, daß es den im Inland fehlenden Nachwuchs systematisch durch den anderer Länder via Zuwanderungen kompensiert und die Förderung der Geburten strikt ablehnt, weil dies „Bevölkerungspolitik“ wäre. Daß es sich dabei um demographischen Kolonialismus handelt, stört niemanden.

Ein Beispiel für die Inkompetenz vieler politischer Verantwortungsträger ist, daß viele Gemeinden in Flüchtlingen und Asylsuchenden eine Rettung vor ihrem dauerhaften Dahinschrumpfen sehen. Dabei ist die Vorstellung doch einfach unerträglich, daß die Existenz einer Stadt davon abhängen soll, daß es immer irgendwo genügend Krisenherde geben wird, aus denen  Hilfesuchende nach Deutschland strömen. Im Übrigen haben auch die nach Deutschland Zugewanderten eine zu niedrige Geburtenrate, so daß die zugewanderte Population ohne immer neue Zuwanderungen ebenfalls schrumpfen würde.

Als Individuum lebt der Mensch in seinen Kindern fort, und die Frage ist, ob dies bei ganzen Gesellschaften nicht ebenso ist, oder ob das Überleben einer Gesellschaft auch durch Zuwanderungen statt durch eigenen Nachwuchs gesichert  werden kann? Fest steht: Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu, die der nachwachsenden Jungen schrumpft. Aber während das Wachstum der Älteren ab etwa 2045 endet und dann in Schrumpfung übergeht, so daß man die heute gegründeten Altenheime dann wieder wird schließen müssen, geht die Schrumpfung der Geburten auch nach 2045 ständig weiter, weil die Eltern nicht geboren wurden, die den Abwärtstrend durch eine höhere Geburtenrate stoppen könnten. Gegenwärtig ist der Abnahmetrend vorübergehend unterbrochen, weil jetzt die Enkel der großen Geburtsjahrgänge der 60iger Jahre zur Welt kommen, aber ab 2020 wird sich die Schrumpfung der Geburtenzahl verstärkt fortsetzen.

Zuwanderungen können die Alterung unserer Gesellschaft nicht stoppen, weil sie in erster Linie auf der schrumpfenden Zahl der Jungen beruht und nur in geringem Maße auf der zunehmenden Lebenserwartung. Die Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen hat schon vor fünfzehn Jahren für Deutschland (und andere Länder) berechnet, daß dreieinhalb Millionen Jüngere nach Deutschland netto zuwandern müßten, und zwar jedes Jahr, wenn man dadurch die Alterung stoppen wollte!



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