Bericht: Häusliche Gewalt 2014 – BISS-Verbund – Thema im Gleichstellunfsausschuss der Region Hannover

29 Mai

Pressemeldung der Firma Region Hannover

Dazu die Stellungnahme der Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover, Petra Mundt:

Ophelia

bspw. berät auch Mädchen ab einem Alter von 13 Jahren. In den letzten zwei Jahren haben sich mehr Mädchen gemeldet, die zu hause von den Eltern geschlagen werden oder bereits auch Gewalt in der Partnerschaft erfuhren.

Auch Themen wie Sexting – der Austausch selbst produzierter intimer Fotos von sich oder anderen übers Internet – , Cyber-Mobbing und körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt bei ersten Verabredungen oder in Teenager-Beziehungen beschäftigt die Mädchen, die sich an Ophelia wenden. Das Beratungszentrum wird sich deshalb zukünftig ausführlicher mit der Evaluierung von solchen Fällen beschäftigen – um weitere passende Hilfskonzepte für die Mädchen zu entwickeln.

Donna Clara

beschäftigt sich bspw. mit der Beratung von Frauen und Mädchen mit stark depressiven Anteilen. Für diese Frauen ist das BISS-Hilfsangebot häufig zunächst eine Überfrorderung, für dass sie zwar dankbar sind, es aber zunächst nur sehr begrenzt nutzen können.

Donna Clara macht hier ein zusätzliches längerfristiges Angebot. Die Frauen erhalten die Chance, mit Unterstützung der Beraterin ihre Schwierigkeiten zu sortieren. Der gefühlt unüberwindbare Berg wird überschaubarer und das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten wächst.

Donna Clara empfiehlt Frauen mit wiederkehrenden Depressionen eine nachhaltigen PsychoTherapie. Doch in der Region Hannover sind die PsychotherapeutInnen stark überfrequentiert, das bedeutet für Frauen, die einen Platz suchen, eine große Hürde.

Beratungsstellen überbrücken bei Frauen mit depressiven Erkrankungen damit häufig die Versorgungslücke zwischen Beratung und längerfristiger Behandlung – mit zunehmender Tendenz.

Die AWO-Koordinierungsstelle

beschreibt uns ein Fallbeispiel, in dem sich eine tieferliegende psychische Störung zu zeigen scheint. Das Beispiel soll deutlich machen, dass gelegentlich ein verändertes Vorgehen in der BISS-beratung notwendig ist – einfach weil die Bedarfe nicht linear verlaufen.

Außerdem wird auch noch einmal auf die schon länger bestehende Wohnungsnot für Frauen in Krisensituation hingewiesen:

Für Frauen, die 2 oder mehr Kinder haben und eher über geringes Einkommen verfügen, ist es besonders schwer, eine akzeptable Wohnung zu finden. Vermieter verlangen Selbstauskünfte bis zur Offenlegung der schwerwiegen persönlichen Lage, die oft mit Schulden aus der Beziehung belastet ist. Für Frauen, die verschuldet sind und bei denen SCHUFA-einträge existieren, ist er Wohnungsmarkt kaum zugänglich.

Ich habe diese Inhalte ganz bewusst in den Vordergrund meiner einleitenden Worte gestellt – bevor ich etwas über die Fallzahlen 2014 sage. Denn allein mit Zahlen lässt sich unser vielschichtiges Leben eben nicht abbilden:

Wenn die Fallzahlen bspw. steigen, dann ist das einerseits eine bedrückende Nachricht. In 2014 gab es insgesamt 3921 gemeldete Fälle häuslicher Gewalt in der Region Hannover, 3435 Kinder waren mitbetroffen. Das sind über 200 Fälle mehr als 2011 (3707, 214 ).

Aber: es heißt auch – häusliche Gewalt wird sichtbarer. Die Fachfrauen führen dies auch auf auf die kontinuierliche Enttabuisierungsarbeit und den höheren Bekanntheitsgrades der Hilfsangebote zurück – und wenn wir dann feststellen, dass im Vergleich 2011 – 2014 die Zahlen der Biss LHH gestiegen sind, die Zahlen der BISS Umland Region im gleichen Zeitraum gesunken – dann lassen sich allein daraus keine schnellen sachlichen Begründungen ermitteln.

Auf alle Fälle gibt es keinerlei Hinweise, dass häusliche Gewalt sich verringert hat. Die Fachfrauen des BISS-Verbunds Umland Region nennen hier die Dunkelfeldstudie des LKA Niedersachsen aus 2013/2014. Für uns sind die Zahlen in der Regel Indikatoren, die selbst noch keine Antworten liefern, sondern Anlass zu weiteren Fragen geben – zum Verständnis der sozialen Realität. Es ist geplant, diese Fragen in einem größeren Kreis, gemeinsam mit den Kolleginnen beider BISS-Verbünde zu erörtern und auch im Forum gegen häusliche Gewalt darüber zu beraten. Insofern nehme ich auch Ihre Fragen, wenn wir Sie nicht heute schon beantworten können, gerne mit in diesen Austausch.

Besonders hinweisen möchte ich noch darauf, dass die BISS Umland Region im nächsten Jahr 10 jähriges Jubiläum feiert – der Termin steht schon fest: 18. 2. 2016.“



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