Dörfliches Leben immer in Bewegung

22 Apr

Vortragsreihe "Heimat und Fremde" begleitet von kulinarischer Themenwoche startet im Freilichtmuseum in Beuren

Pressemeldung der Firma Freilichtmuseum Beuren

Dass Menschen fortziehen, auswandern, in die Fremde gehen und umgekehrt einwandern, aus der Fremde hierher kommen und bleiben, ist ein Normalfall der Geschichte. Dörfliches Leben, ländliche Kultur in Württemberg, war und ist immer durch Aus- und Einwanderungsbewegungen von Menschen in Veränderung begriffen. Im Freilichtmuseum in Beuren geht es dazu in dieser Saison auf Spurensuche. Unter der Überschrift „Heimat und Fremde“ bietet das Freilichtmuseum unterschiedliche Veranstaltungen an, um einmal genauer auf Migrations- und Integrationsprozessen in Geschichte und Gegenwart zu schauen und die Auswirkungen auf den Alltag bäuerlichen Lebens auszumachen.

Am Sonntag, dem 28. April 2013, um 11 Uhr wird Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger die siebenteilige Vortragsreihe „Migration und regionale Identität“ mit ihrem Vortrag „Fortgehen – Kommen – Bleiben. Regionale Identität zwischen Heimat und Fremde“ eröffnen. Prof. Köhle-Hezinger, gebürtige Esslingerin und profunde Kennerin der dörflichen Kultur und Geschichte des ländlichen Raumes in Württemberg, hatte bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2011 den Lehrstuhl für Volkskunde (Empirische Kulturwissenschaft) an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena inne.

Die Referentin steckt bei ihrem Vortrag im Freilichtmuseum Beuren die Themenfelder Migration und regionale Identität aus kulturwissenschaftlicher Sicht ab. „Heimat und Fremde“ gehörten zusammen – über Jahrhunderte, im Leben und in den Köpfen der Menschen. An einem Ort geboren werden, daheim sein und sterben, das war der Normalfall, wenn man das Glück hatte, seine Heimat nicht verlassen zu müssen. Fortmüssen bedeutete Fremde, „Elend“ im wörtlichen Sinne. Fortgehen um sein Glück zu machen – das gab es allenfalls bei Wagemutigen, im Märchen, in Berichten von Fortgezogenen. Denn erst seit dem 18. Jahrhundert galt der „Fortschritt“ als ein Gewinn. Erst danach öffneten sich Grenzen, die bis dahin die Menschen an ihre Herkunft gebunden hatten, an ihre Orte, Sprache, „Heimat und Stand“.

Jede Ortschronik weiß von Aus- und Einwanderungen, von Kriegen und anderen demographischen Heimsuchungen und Herausforderungen zu berichten. Vermeintlich eingeborene und vermeintlich eherne Traditionen erweisen sich als wandelbar. Im Laufe der Geschichte haben sie sich immer wieder verändert. Hierzu kamen oft wichtige Impulse von außen, aus anderen Kulturen, von zugezogenen Fremden. Doch selten war die Begegnung mit den Fremden frei von Konflikten und Spannungen. Diese Erfahrungen machten auch die im 19. Jahrhundert zahlreichen Auswanderer, die von Württemberg aus in die Fremde, vor allem nach Südosteuropa und Amerika, gingen.

Die Vorträge in der Reihe „Heimat und Fremde“ werden jeweils von einer kulinarischen Themenwoche begleitet, bei der die Museumsgastronomie in Verbindung zum Vortrag Speisen aus der schwäbischen und den Küchen anderer Herkunftskulturen anbietet. Die erste kulinarische Themenwoche von Sonntag, dem 28. April, bis Samstag, dem 4. Mai, in Verbindung mit dem Vortrag von Frau Prof. Köhle-Hezinger bietet Schmackhaftes unter dem Motto „Schwäbische trifft orientalische Küche – für Kenner und Genießer“.

Weitere Vorträge in der Reihe „Heimat und Fremde“ im Freilichtmuseum in Beuren in der Saison 2013:

SO 12.05.

Aus der Schweiz auf die Schwäbische Alb. Einwanderer nach dem Dreißigjährigen Krieg

Vortrag Dr. Eberhard Fritz, Archiv des Hauses Württemberg, Altshausen

SO 09.06.

Welsche Siedlungen, Kartoffeln und Maulbeeren. Waldenser in Württemberg

Vortrag Dr. Albert de Lange, Deutsche Waldenservereinigung, Karlsruhe

SO 28.07.

»… ergriff ich die Gelegenheit, die öden Dörfer mit Schwaben zu bevölkern.« Ansiedlung und Geschichte der Donauschwaben in Ungarn

Vortrag Christian Glass M.A., Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm

SO 11.08.

Juden im ländlichen Württemberg

Vortrag Dr. Martin Ulmer, Kulturwissenschaftler und Historiker, Tübingen

SO 15.09.

»Ein großes Experiment« – Aufnahme der Vertriebenen im deutschen Südwesten nach 1945

Vortrag Dr. Mathias Beer, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Universität Tübingen

SO 27.10.

Transalpini – über die Alpen zur Arbeit. Italienische »Gastarbeiter« und ihre Vorläufer: Pomeranzenhändler, Kaminkehrer, Bauarbeiter

Vortrag Dr. Reinhold Weber, Landeszentrale für politische Bildung, Stuttgart

Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren,

E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de,

Infotelefon 07025 91190-90, Fax 07025 91190-10,

Homepage: www.freilichtmuseum-beuren.de



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