Gebärdensprache ist ein Menschenrecht
30 Sep
CBM fordert Verbesserung der Bildungschancen gehörloser Kinder
Anlässlich des Welttags der Gehörlosen am 30. September ruft die Christoffel-Blindenmission (CBM) dazu auf, gehörlose und hörbehinderte Kinder stärker in den Fokus nationaler Bildungspläne zu rücken. Besondere Berücksichtigung soll die Gebärdensprache erhalten, denn die CBM steht hinter dem Motto des Welttags „Gebärdensprache ist ein Menschenrecht“.
Weltweit gibt es fast 20 Millionen gehörlose Kinder unter 14 Jahren. Dazu kommt eine weit höhere Zahl mit deutlichen Hörschädigungen. Die meisten von ihnen leben in Entwicklungsländern. Dort sind viele dieser Kinder vom Schulbesuch ausgeschlossen: Sonderschulen für hörbehinderte Kinder sind selten und die Integration in Regelschulen scheitert oft an Vorurteilen (taub gleich dumm!) und fehlenden Lehrern mit Spezialkenntnissen zur Förderung dieser Kinder.
Dazu ist es noch längst nicht allgemein üblich, dass Kinder die jeweilige nationale Gebärdensprache erlernen, obwohl das die Chancen für ein erfülltes Leben deutlich erhöht. CBM-Direktor Rainer Brockhaus unterstreicht die Erfahrung einer gehörlosen Rechtsanwältin: „Dank der Gebärdensprache haben gehörlose Menschen Zugang zu Kommunikation, Information, Bildung und Arbeit. Sie erlaubt jedem Menschen, der gehörlos ist, ein Teil der Gesellschaft zu sein als ein Bürger mit zwei Sprachen und zwei Kulturen, auf Augenhöhe mit allen anderen.“
Einige Entwicklungsländer haben schon erste Schritte unternommen: In Kenia und Uganda zum Beispiel zählt die Gebärdensprache laut Verfassung zu den national anerkannten Sprachen. Die CBM begrüßt solche Entwicklungen und fordert Gleiches auch von anderen Regierungen sowie die Bereitstellung von Ressourcen, diese Rechte auch in der Bildungspolitik und im Alltag umzusetzen.
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