Bildung gegen Piraterie

19 Sep

SOS-Kinderdörfer und Verband Deutscher Reeder schließen Partnerschaft für ein Bildungsprojekt am Horn von Afrika

Pressemeldung der Firma SOS-Kinderdörfer weltweit / Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) und die SOS-Kinderdörfer weltweit gehen eine mehrjährige Partnerschaft für ein Bildungsprojekt am Horn von Afrika ein. Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung bekräftigen Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR, und Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, in Hamburg den Beginn der Zusammenarbeit.

Ziel der Partnerschaft ist es, die Berufs- und Lebensperspektiven junger Menschen in einer Region am Horn von Afrika zu verbessern und damit unter anderem langfristig einen Beitrag gegen die Ausbreitung der Piraterie zu leisten. Eine zukunftsfähige Berufsbildung kann junge Männer vor dem Weg in die Kriminalität bewahren. Das Bildungsprojekt soll nach den Grundsätzen der Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt werden, die SOS-Kinderdörfer in 47 Ländern Afrikas erfolgreich anwenden.

„Die SOS-Kinderdörfer arbeiten seit 1971, also genau 40 Jahre, in Afrika. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jubiläumsjahr die Partnerschaft mit dem Verband Deutscher Reeder starten. Mit Bildung lassen sich Armut bekämpfen, sozialer Frieden sichern und die Lebensgrundlagen von Menschen in Entwicklungsländern nachhaltig verbessern“, erklärt Dr. Wilfried Vyslozil.

Und auch Ralf Nagel vom Verband Deutscher Reeder sieht hier großes Potenzial: „Die Förderung von Bildung ist eine soziale Investition, sie kann Menschen vor kriminellen Abwegen schützen, weil sie die Chancen erhöht, den Lebensunterhalt auf legale Weise zu verdienen. Mittel- und langfristig könnte dies ein Weg sein, der Piraterie am Horn von Afrika präventiv zu begegnen. Deshalb plant der VDR, einen sehr substantiellen finanziellen Beitrag für das gemeinsame Bildungsprojekt bereit zu stellen.“

Die Partnerschaft zwischen VDR und SOS wird in mehreren Phasen verlaufen. Im November wird ein Container-Bürokomplex in Dschibuti, dem kleinsten Staat am Horn von Afrika, errichtet. In diesem temporären Bau, der zentral in Dschibuti-Stadt liegt, soll die erste Bibliothek Dschibutis mit einem eigenen Lesebereich für Frauen und Mädchen eröffnen. Gleichzeitig wird dieser Bau das gemeinsame Projektbüro von SOS und VDR beherbergen.

Die strategische Bedeutung des Standortes ist sehr groß. Dschibuti gilt wegen seiner zentralen Lage am Horn von Afrika, seines sicheren Umfelds und des wachsenden Hafens als Tor zu Ostafrika und bietet Investoren und öffentlichen Partnern gute Bedingungen für neue Projekte. Von Dschibuti lassen sich Projekte in ganz Ostafrika planen und steuern. „Die Wahl dieses Standortes bietet viele Vorteile. Derzeit ist es von dort aus am besten möglich, ein gemeinsames Projekt am Horn von Afrika zu planen“, sagt Dr. Wilfried Vyslozil.

In einer zweiten Phase, die im nächsten Jahr startet, folgen die Konzeption und Planung des Bildungsprojektes. Gedacht ist an den Bau eines Ausbildungszentrums, das eventuell in Somaliland entstehen könnte. „Entscheidend dabei ist, dass wir diese Einrichtung nicht vom grünen Tisch in Hamburg aus planen, sondern durch Einheimische. Es gilt, soziale, politische, wirtschaftliche und lokale Faktoren zu berücksichtigen und partnerschaftlich vorzugehen. Dies ist in der Region unverzichtbar für Erfolg. Das haben die SOS-Kinderdörfer besonders in Somalia erfahren, wo wir trotz schwieriger Umstände seit 28 Jahren arbeiten“, so Dr. Vyslozil. Bereits die Auswahl der Ausbildungszweige erfordert eine gründliche Analyse. Denn die erlernte Tätigkeit soll realistische Chancen auf dem heimischen Arbeitsmarkt eröffnen. Mögliche Ausbildungszweige wären Schlosserei, Schreinerei, Automechanik. Die dritte Phase der Partnerschaft von VDR und SOS könnte dann den Bau und die Inbetriebnahme des Ausbildungszentrums umfassen.

Dass es bis zum langfristigen Ziel, die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen, ein weiter Weg ist, ist den beteiligten Partnern bewusst. „Wir wissen, dass schnelle Lösungen nicht zu erwarten sind. Viele Schritte sind nötig, am Anfang mag das wie ein Tropfen erscheinen, aber daraus kann etwas Zukunftsweisendes wachsen“, meint der Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, Dr. Vyslozil.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR, ist zuversichtlich: „Wir möchten mit der Partnerschaft ein Zeichen setzen und hoffen, dass wir eines Tages zeigen können, wie sich mittels Prävention, positiver Förderung und Einbindung der Menschen vor Ort etwas verändern kann.“

Der Verband Deutscher Reeder:

Der Verband Deutscher Reeder vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 250 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte.

Mehr Informationen unter www.reederverband.de



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1949 gründete Hermann Gmeiner das erste SOS-Kinderdorf der Welt in Imst in Tirol. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine weltweite Organisation entstanden, die sich hauptsächlich über private Spenden finanziert. In derzeit 518 SOS-Kinderdörfern in 133 Ländern finden die Kinder ein neues, sicheres Zuhause. Neben den SOS-Kinderdörfern gibt es zudem über 1.600 SOS-Zusatzeinrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und SOS-Familienhilfe, die auch der armen Nachbarschaft der SOS-Kinderdörfer offen stehen. Mehr Informationen unter www.sos-kinderdoerfer.de


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