Diakonie unterstützt und berät in Gebärdensprache

22 Sep

Tag der Gebärdensprache am 25. September 2022

Pressemeldung der Firma Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Damit gehörlose und hörgeschädigte Menschen am Alltag teilhaben können, bietet die Diakonie Württemberg eine auf das jeweilige Hörvermögen ein-gestellte Beratung und Seelsorge an. Die Mitarbeitenden beraten, informieren, koordinieren, leisten Krisenintervention, unterstützen und vermitteln Kontakte zu Behörden, stationären Einrichtungen, ambulanten Diensten und Gebärdensprachdolmetschern. „Der Diakonie liegt sehr daran, dass schwerhörige und gehörlose Menschen ihr Leben gleichberechtigt und selbstbestimmt gestalten können“, so Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg.

Auch Gottesdienste in Gebärdensprache gehören zum Angebot. In der Regel kommen sie ohne Orgelspiel und Gesang aus, man hört mit den Augen und die Verkündigung findet mit den Händen statt. „Mit Elementen wie Gebärden, Gebärdenliedern und visuellen Bestandteilen werden diese Feiern zu einem ganzheitlichen Erlebnis“, sagt Daniela Milz-Ramming, Landesgehörlosenpfarrerin.

Seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) in Deutschland offiziell anerkannte Sprache. Etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hört so wenig, dass sie mit gesprochener Sprache auch mit Hilfsmittel nicht zurecht kommt. Weitere 0,1 Prozent der Bevölkerung zählt sich auch mit Hilfsmitteln eher zur Welt der gehörlosen Menschen. „Für Gehörlose ist die Gebärdensprache alternativlos“, so Milz-Ramming. Die deutsche Schriftsprache ist für Gehörlose eine Zweitsprache, wodurch sie für Bürokratisches oft Unterstützung benötigen, in medizinischen und rechtlichen Belangen besteht ein Anspruch auf einen Dolmetscher oder eine Dolmetscherin. Studien-, Ausbildungs- oder Schulbeginn, Arztbesuche und weitere Behördengänge verzögern sich oft, weil Anträge noch nicht bearbeitet sind oder kein Dolmetscher gefunden werden kann. Für viele andere Alltagssituationen besteht kein Anspruch auf dolmetschen.

Ein zukunftsweisendes Modell zur Teilhabe ist das der Hausgebärdenkurse, die sich an Eltern mit gehörlosem Kind richten. „Leider ist das Modell, das gehörlosen Kindern früh Sprache vermitteln möchte, noch sehr von Bürokratie belastet und wird selten angenommen“, bedauert Milz-Ramming. Auch würden technische Hilfsmittel zwar immer besser, aber auch immer teurer. Da jede Hörbeeinträchtigung anders ist, nützen auch Hilfsmittel wie Hörgeräte oder das Cochlea-Implantat nur individuell: was bei einer Person funktioniert, funktioniert bei der anderen eventuell nicht.



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Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa. Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.


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