Leben vor Selektion schützen

6 Jul

Kolpingwerk Deutschland protestiert gegen diskriminierende Gen-Tests

Pressemeldung der Firma Kolpingwerk Deutschland

„Die Gesellschaft verliert anscheinend zunehmend den Blick für die Grenzen zwischen dem technisch Machbaren und dem ethisch Vertretbaren. Neue Methoden dürfen nicht zu einer Diskriminierung behinderten Lebens und zu einer Selektion führen, bei der die Forscher einen Maßstab vorgeben, welches Leben lebenswert sein soll und welches nicht.“ Mit großer Sorge sieht der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger MdB die bevorstehende Markteinführung eines vereinfachten Tests auf Trisomie 21, das so genannte Down-Syndrom.

„Mit derartigen Tests wird mehr und mehr ein gesellschaftliches Bild geprägt, das einer perfekten Programmierbarkeit des Lebens folgt. Für das Akzeptieren von Unvollkommenheit oder Behinderung lässt ein solcher Masterplan zum perfekten Menschen keinen Raum mehr. Das ist erschreckend und widerspricht dem christlichen Menschenbild“, ergänzt Dörflinger. Darüber hinaus diene der vorgeburtliche Test weder medizinischen noch therapeutischen Zwecken, da das Down-Syndrom weder therapierbar, noch heilbar sei. Insoweit sei die Untersuchung bereits nach dem Gendiagnostikgesetz unzulässig.

Daneben müsse die Gesellschaft wachsam sein, dass die Einführung derartiger Gen-Checks nicht zu einem Einfallstor für weit umfassendere Tests werde, die schon frühzeitig jeder genetischen Abweichung hinterherjagen. In der Folge müsse man befürchten, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche noch weiter zunehmen werde. Dazu werde es eine Diskussion über die Grenzziehung geben, welche in den Genen angelegte Krankheit verhindert werden dürfe, oder noch schlimmer, müsse.

„So steigt auch der gesellschaftliche Druck auf Eltern, vorgeburtliche Tests durchzuführen und bei einem auffälligem Befund abzutreiben. Ansonsten müssen sie befürchten, dass ihnen von der Gesellschaft vorgehalten wird, trotz bestehender Testmöglichkeiten behindertes Leben geboren zu haben. Ein solcher wissenschaftlich geförderter Perfektionswahn ist erschreckend und erinnert an schlimme vergangene Zeiten.“



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