Granaten treffen SOS-Kinderdorf in Mogadischu: Ein Mitarbeiter getötet

12 Okt

SOS evakuiert sämtliche Einrichtungen

Pressemeldung der Firma SOS-Kinderdörfer weltweit / Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

Beim Vordringen der Truppen der Übergangsregierung von Somalia gegen die islamistischen Rebellen ist in Mogadischu ein Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer getötet worden. Wie die Organisation am Dienstag in München mitteilte, starb der Mitarbeiter durch eine Granate, die in der Wäscherei der SOS-Klinik einschlug. Auch andere SOS-Einrichtungen wie das Kinderdorf wurden durch massiven Beschuss beschädigt. Alle SOS-Einrichtungen wurden sofort evakuiert.

Das Viertel, in dem die SOS-Klinik und das Kinderdorf liegen, stand bisher unter dem Einfluss der extrem-islamistischen Al-Shabaab-Milizen. Da die Organisation seit vielen Jahren unparteiisch den Kindern und Familien in Mogadischu und Umgebung Hilfe leistet, konnten die SOS-Kinderdörfer trotz der immer wieder aufflammenden Kämpfe relativ uneingeschränkt der Bevölkerung Hilfe leisten. Allerdings gerieten SOS-Mitarbeiter regelmäßig zwischen die Fronten. Zweimal wurden SOS-Angestellte in den vergangenen Jahren durch Querschläger getötet. Mehrfach musste auch das Kinderdorf evakuiert werden, zuletzt im August dieses Jahres. Dennoch konnten die SOS-Einrichtungen Zehntausenden Hungernden in Somalia intensive medizinische und humanitäre Hilfe leisten.

Die neuen Kämpfe habe die Situation jedoch grundlegend verändert, teilte der Leiter von SOS-Somalia, Ahmed Ibrahim, aus Mogadischu mit. „Das Viertel gilt jetzt sowohl bei den Truppen der Übergangsregierung als auch bei den Al-Shabaab-Milizen als Kampfgebiet“, sagte Ibrahim. „Die Truppen der Regierung haben zwar die Kontrolle über das Viertel übernommen, allerdings haben die Al-Shabaab noch Widerstandsnester im Viertel und wollen das Gebiet zurückerobern.“

Die SOS-Kinderdörfer sind ununterbrochen seit 1985 in Somalia. „Dies ist das erste Mal, dass wir alle unsere Einrichtungen evakuieren. Es bleibt uns aufgrund des massiven Artilleriebeschusses nichts anderes übrig“, sagte Ibrahim.

Die Organisation zeigte sich schockiert vom Tod des Mitarbeiters und der Gewalt, mit der in dem Viertel ohne jegliche Rücksicht auf Bewohner gekämpft wird. „Der Mitarbeiter war bei uns seit 1994 beschäftigt“, erklärte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit in München, Dr. Wilfried Vyslozil. „Wir sind sehr bestürzt, unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und natürlich auch bei den Kindern und anderen Mitarbeitern.“ Rund 250 Angestellte arbeiten derzeit für die SOS-Kinderdörfer in Somalia, um Hunger und Elend in dem Land zu bekämpfen. „Jetzt sind erst einmal alle in Sicherheit. Wir werden die Lage jetzt sehr genau analysieren und sehen, welche Schritte wir als nächstes angebracht sind“, erklärte Vyslozil.

Mehr Information über Somalia und ein Foto von Ahmed Ibrahim zum kostenlosen Download:

www.sos-kinderdoerfer.de/…

ACHTUNG: PRESSEKONFERENZ IN BERLIN mit dem SOS-Leiter von Somalia, Ahmed Ibrahim, am 19.11.2011, 10.30 Uhr in Berlin. Ort: Humboldt-Viadrina School of Governance, Wilhelmstr. 67, 10117 Berlin, 2. OG, Raum Frankfurt.



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    • SOS-Nationaldirektor in Somalia: Ahmed Ibrahim
Die SOS-Kinderdörfer weltweit sind eine unabhängige soziale Organisation die seit 1949 verwaisten Kindern ein Zuhause gibt.Sie wurde ins Leben gerufen von Hermann Gmeiner. Die Kinder wachsen dort behütet in einer SOS-Familie auf: liebevoll umsorgt von ihrer SOS-Mutter, zusammen mit Geschwistern, in einem Haus innerhalb der Dorf-Gemeinschaft. In der Umgebung der Dörfer leisten die SOS-Kinderdörfer aktive Nachbarschaftshilfe für notleidende Familien. Heute ist die Organisation mit 518 Kinderdörfern und mehr als 1.600 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 132 Ländern aktiv. Weltweit kommt die Hilfe der SOS-Kinderdörfer rund 2,2 Millionen Kindern und deren Angehörigen zugute.


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